Hitzeschutz: 36 Grad, und es wird noch heißer...

So fährst du an heißen Tagen sicher mit der BVG

Berlin, 36° Celsius, unsere Fahrzeuge strahlen mit der Sonne um die Wette, nackte Haut klebt auf der Sitzbank und die U1 gleicht einer Sauna. Die Sommer in Berlin werden immer heißer und mit der Hitze kommen immer mehr Herausforderungen. Die hohen Temperaturen sind nicht nur oftmals unangenehm, sondern können auch gefährlich werden. Wir erklären dir hier, wie du auch an den heißesten Sommer Tagen buchstäblich einen kühlen Kopf bewahren kannst, während du mit der BVG fährst.

Warum sind hohe Temperaturen gefährlich?

Bereits eine Lufttemperatur von 30° Celsius reicht aus, um den menschlichen Kreislauf zu belasten. Die hohen Temperaturen können zu UV- und hitzebedingten Erkrankungen führen, welche im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich werden können. Dazu zählen Hitzschlag, Sonnenstich, Hitzeerschöpfung und Dehydration.

Vor allem für ältere Menschen, Kinder oder Personen mit Vorerkrankungen kann eine einfache Fahrt mit der BVG an Hitzetagen also zur Herausforderung werden. Denn zusätzlich zu den hohen Außentemperaturen kommt, dass sich unsere Fahrzeuge im Betrieb erheblich aufheizen können. Wusstest du, dass du ungefähr 100 bis 120 Watt Wärmeleistung abgibst? Das bedeutet, dass 50 Fahrgäste auf ca. 5 kW Heizleistung kämen – ungefähr das, was eine Heizung in einer 100m2 Wohnung leistet. Wenn man dazu noch die Sonneneinstrahlung auf den Außenstrecken hinzunimmt, dann kann eine Bahn schnell zum gefühlten Backofen werden. Das Risiko für Überhitzung und Kreislaufprobleme steigt somit.

Was macht die BVG gegen die Hitze?

Damit die Fahrt mit dem Bus oder der Straßenbahn nicht zum Saunagang wird, sind wir dabei, alle Fahrzeuge an der Oberfläche zu klimatisieren. Alle Busse verfügen bereits über eine Klimaanlage und auch die letzten wenigen Straßenbahnen, die noch nicht mit einer Klimaanlage ausgestattet sind, werden nach und nach durch klimatisierte Modelle ausgetauscht. Die Klimaanlagen in unseren Fahrzeugen sorgen für ein Abkühlen auf rund vier Grad unter der Außentemperatur.

Um vor den direkten Sonnenstrahlen zu schützen, verfügt der Großteil unserer Fahrzeuge zudem über beschichtete oder getönte Fenster, die UV- und Sonnenschutz bieten und somit die Innenraumtemperatur reduzieren.

Unsere U-Bahnen sind mit einem Belüftungssystem ausgestattet, welches unsere Fahrzeuge laufend mit gefilterter und gekühlter Frischluft versorgt. Warum unsere U-Bahnen leider über keine Klimaanlagen verfügen, erklären wir gleich.

Es gibt nämlich noch ein paar weitere Maßnahmen, die wir umsetzen, um euch an heißen Tagen cool zu halten: So achten wir zum Beispiel darauf, dass stark frequentierte Stationen wie Alexanderplatz oder Zoologischer Garten mit schattenspendenden Vorrichtungen, Wasserspendern oder gekühlten Aufenthaltsbereichen ausgestattet werden. Zudem wird unser Fahr- und Sicherheitspersonal regelmäßig darauf geschult, hilfsbedürftige Personen zu erkennen und zu helfen. Wir arbeiten dabei eng mit sozialen Trägern und dem Aktionsbündnis Hitzeschutz zusammen.

Das Ding mit der BVG Klimaanlage

Wie bereits erwähnt, sind so gut wie alle Fahrzeuge, die auf der Oberfläche fahren mit einer Klimaanlage ausgestattet. Lediglich die U-Bahn verfügt über keine und es ist auch keine in Planung. Doch warum ist das so? Wir machen es nicht, weil wir euch gerne schwitzen sehen. Aus legitimen Gründen kann keine Klimaanlage in unsere U-Bahn-Fahrzeuge eingebaut werden. So gibt es unter anderem schlichtweg nicht ausreichend Platz für Klimaanlagen und sie wären weder wirtschaftlich noch umweltverträglich. Das alles kannst du dir nochmal genauer in unserem Artikel zum Thema Klimaanlagen in der BVG nachlesen.

Die ewige Frage: „Ey, kann wer mal ein Fenster aufmachen?”

Unsere BVG Klimaanlagen unterliegen einem regelmäßigen Wartungsplan mit halbjährlichen, jährlichen und zweijährlichen Kontrollen. Dennoch kann es vorkommen, dass eine Klimaanlage mal einen technischen Defekt aufweist. Sollte die Klimaanlage im Bus oder der Straßenbahn ganz ausfallen, dann kannst du dich an das Fahrpersonal wenden. Dieses kann die Fenster im Fahrzeug einseitig öffnen, um ein frisches Lüftchen reinzulassen. Allein kannst du die Fenster in Bus und Tram nicht öffnen, da sie mit einem Vierkantschloss versehen sind. Anders als in unseren U-Bahnen, hier kannst du in allen Zügen die Fenster einseitig öffnen.

Tipp: Bitte am besten die Fahrgäste, die an den Fenstern sitzen, das Fenster zu öffnen, ehe du unbeholfen über die Masse an Menschen klettern musst, um an den Griff zu gelangen.

Was kann ich bei Hitze machen?

Wir haben dir jetzt gezeigt, welche Maßnahmen die BVG an heißen Tagen ergreift, damit du cool bleibst, doch was kannst du noch machen, um einen kühlen Kopf zu bewahren? Das erklären wir jetzt.

Trinken. Morgen, mittags, abends!

Das Wichtigste an heißen Tagen ist trinken, trinken, trinken. Und nein, Bier und Co. zählen nicht. Erwachsene sollten mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen, am besten gleichmäßig über den Tag verteilt. Bei Dehydration drohen Kopfschmerzen, Müdigkeit und sogar ein Kreislaufkollaps. Im Sommer kannst du auch ruhig mehr trinken, denn wenn du viel schwitzt, verlierst du auch viel Wasser. Am besten eignen sich lauwarme, ungesüßte Getränke wie Wasser mit Minze oder Zitrone. Wenn du deine Wasserflasche vergessen hast, keine Sorge. Es gibt in ganz Berlin 240 Trinkbrunnen an denen dich von April bis Oktober kostenfrei mit Trinkwasser erfrischen kannst. Eine Übersicht der Brunnen  sowie weiteren Möglichkeiten, in Berlin kühl zu bleiben, findest du hier.

Abgefahren cool: Schweißfrei mit Stil!

Ein cooles Outfit bringt dich nicht nur ins Berghain, es kann dich auch an heißen Tagen buchstäblich cool halten. Entgegen der Berliner Trends, solltest du schwarze, enganliegende Kleidung, die viel Haut zeigt vermeiden. Enge Kleidung vermindert den Kühleffekt beim Schwitzen, die schwarze Farbe absorbiert die Hitze und mit viel nackter Haut riskierst du nicht nur einen Sonnenbrand, die Sonne auf der Haut heizt noch zusätzlich auf. Am besten trägst du helle Kleidung aus Naturfasern wie Leinen oder Baumwolle, die locker sitzt und möglichst viel Haut bedeckt. Dazu noch ein passender Sonnenhut und Sonnenbrille und schon kannst du auch bei 36° Celsius mitfahren.

Tipp: Ein Fächer oder Mini-Ventilator ist das perfekte Accessoire. Sie bringen die Luft in Bewegung und sorgen so für Kühlung.

Heiße Tage, kühle Nächte

Die Nacht zum Tag machen ist in Berlin nichts Neues. An besonders heißen Sommertagen können wir dir diesen Lebensstil nur ans Herz legen. Am besten fährst du nur morgens oder Spätabends mit der BVG und erledigst in dieser Zeit anstrengendere Aufgaben. Denn dann ist es deutlich kühler. Wenn du trotzdem zur heißesten Tageszeit raus musst, versuche stets die direkte Sonne zu vermeiden.

Fahr nicht ab, kipp nicht um: Hitzehilfe für alle Fälle

Große Hitze macht vor allem obdachlosen, kranken und alten Menschen zu schaffen. Deswegen unser Appell an dich: auf andere achten und ggf. Hilfe leisten oder holen. Du kannst beispielsweise immer eine extra Wasserflasche oder Sonnencreme mitnehmen und diese an hilfebedürftige Menschen verteilen. Das Ganze wird dich weniger als eine Kugel Eis kosten und gleichzeitig dein Karma-Konto ordentlich aufstocken.

Außerdem solltest du auf Symptome wie Schwindel, Teilnahmslosigkeit, Erbrechen sowie Bewusstseinstrübung bei dir und anderen achten, sie deuten u. a. auf schlimmere, hitzebedingte Krankheiten hin und müssen in der Regel sofort behandelt werden. Hilfe bekommst du an unserer Notruf- und Informationssäule, alternativ kannst du natürlich auch direkt den Notruf unter 112 wählen. Zuletzt gibt es auch einige Schutzräume in Berlin, an denen obdachlose und hilfebedürftige Menschen abkühlen und Hitzehilfe erhalten, eine Übersicht findest du hier.

Fazit

Nicht nur die Kältehilfe ist bei uns ein großes Thema, auch die zunehmend heißeren Sommer stellen uns vor immer mehr Herausforderungen. Wir arbeiten stets daran, dass unsere Fahrgäste auf ihrer Reise kühl bleiben. Allerdings braucht es auch etwas Rücksicht und Initiative deinerseits, damit alle einen kühlen Kopf bewahren können.