Mitnahme verweigert

Bevor wir aber etwas tiefer in die Thematik einsteigen, wollen wir noch kurz zwischen einer verweigerten Mitnahme und einer Vorbeifahrt unterscheiden. Sollte die nicht erfolgte Mitnahme durch eine Vorbeifahrt erfolgt sein, dann könnt ihr euch über die Gründe gerne bei unserem Artikel zur Vorbeifahrt informieren.

Mitnahme verweigert

Man befindet sich an der Haltestelle/Station, dass entsprechende Verkehrsmittel hält, man steht vor der Tür und die Tür öffnet sich nicht. Was ist da los? Willkür oder ein unachtsames/unaufmerksames Fahrpersonal? Schikane? Oder ……

Die Gründe könnten unterschiedlicher nicht sein. Beginnend mit einem technischen Hintergrund, denn auch Türöffner oder Türen können während der Fahrt defekt gehen. Also checkt immer, ob bei der Wahl eures Einstiegbereiches der Türöffner grün leuchtet oder die Tür als defekt markiert ist. Sollte die Tür der Wahl nicht zugänglich sein, dann wählt eine andere Tür oder versucht im vorderen Bereich Blickkontakt mit dem Fahrpersonal aufzunehmen.

Abseits von einem technischen Defekt, bestimmt natürlich das Fahrpersonal darüber, ob euch die Tür geöffnet wird oder nicht und ihr einsteigen könnt. Die Entscheidung erfolgt nach bestimmten Bedingungen und Gesetzen. So wie jedes Verkehrsunternehmen, haben auch wir als BVG ganz klare Beförderungsbedingungen nach denen gehandelt werden muss. Alles rund um das Thema hier.

Warum ist der Bus vor meiner Nase weggefahren?

Ganz klassisch folgende Situation. Der Bus steht an der Haltestelle/Station, man rennt und erreicht es. Das Fahrpersonal öffnet jedoch nicht die Tür und fährt kurz daraufhin ab. Hierfür liegen die Gründe des Handelns ebenfalls klar auf dem Sicherheitsaspekt. Wenn das Fahrpersonal den Fahrgastwechsel als beendet ansieht, schließt es die Türen und schaut nach links, um sich in den fließenden Verkehr einzuordnen. In diesem Moment werden noch herannahende Fahrgäste nicht mehr wahrgenommen. Wenn ein Bus den anderen Verkehrsteilnehmern die bevorstehende Abfahrt schon durch Blinken signalisiert hat, ist es auch aus Sicherheitsgründen nicht mehr gestattet, die Türen nochmals zu öffnen.

Eine Sache die als Fahrgast ärgerlich wirkt und großen Unmut aufwirft. Aber hey, bei der guten Taktung und den ganzen Alternativen, welche die Stadt Berlin hinsichtlich des ÖPNVs anbietet, sollte man lieber versuchen einmal tief durchzuatmen, sich nicht allzu sehr aufzuregen und ein paar Minuten später seine Reise fortführen.

Warum durfte ich nicht einsteigen?

Oftmals fühlen sich die Entscheidungen einer nicht erfolgten Mitnahme für die betroffenen Personen nach einem willkürlichen, abwertenden oder gar diskriminierenden Verhalten des Fahrpersonals an. Konkrete Beispiele aus dem Alltag wären hier die nicht erfolgte Mitnahme von Rollstuhlfahrer*innen sowie Personen mit Kinderwägen, die verweigerte Fahrradmitnahme, oder eine Mitnahmeverweigerung von Personen die den Einstieg mit elektrisch betriebenen Fortbewegungsmitteln, wie E- Scootern versuchen. Die Entscheidung einen der genannten Personengruppen nicht mitzunehmen, erfolgt einzig und allein immer aus dem Sicherheitsaspekt her. Die Anzahl der mitzunehmenden Hilfsmittel ist immer stark vom Modell und der jeweiligen Größe abhängig und darf niemals die Sicherheit aller Fahrgäste gefährden.

Hattet ihr das Gefühl, dass die Mitnahme zu Unrecht nicht erfolgte, könnt ihr den Vorfall jederzeit unter info@bvg.de melden. Selbstverständlich auch, solltet ihr das Gefühl haben durch eine nicht erfolgte Mitnahme diskriminierend behandelt worden zu sein. Dem Vorfall wird sich selbstverständlich mit hoher Priorität angenommen. Die entsprechende Vorgehensweise und Anlaufstellen findet ihr in unserem Artikel zum Thema Diskriminierung.