Vorbeifahrt!

Hä, wie geht das denn?

Du wartest an der Haltestelle, der Bus kommt aber anstatt zu halten, fährt er einfach an der Haltestelle vorbei. Dürfen wir vorstellen: Die Vorbeifahrt! Anders als bei einem Ausfall oder einer Verspätung, rechnet man mit einer Vorbeifahrt ja nun überhaupt nicht. Entsprechend groß ist das Unverständnis und auch das Ärgernis, das dadurch entsteht. Was dahinter steckt und wie man eine eventuelle Vorbeifahrt verhindern kann, das wollen wir in dem folgenden Artikel mal etwas näher beleuchten. 

Zunächst einmal ein paar Beispiele, die zu einer Vorbeifahrt führen können: 

  • Fahrgäste sitzen im Wartehäuschen und zeigen auch bei Anfahrt des Busses keine Regung oder Mitfahrabsicht. Sie stehen nicht auf, sind möglicherweise abgelenkt und achten daher gar nicht oder zu spät auf den Bus.
  • Fahrgäste stehen versteckt an der Haltestelle (z. B. hinter der Haltestelle, nicht vorne an der Straße) und sind nur schwer zu erkennen.
  • Witterungsverhältnisse: Es dämmert, regnet oder schneit. Fahrgäste tragen besonders in den kälteren Jahreszeiten dunkle Kleidung und unsere Fahrer*innen nehmen Fahrgäste schwerer wahr.
  • Haltestellenbeleuchtungen sind defekt oder unzureichend. Übrigens: Solltet ihr einmal an einer dunklen Haltestelle warten müssen, könnt ihr fehlende oder defekte Haltestellenbeleuchtungen ganz unkompliziert hier melden.
  • Eine komplexe Verkehrssituation auf Höhe der Haltestelle z. B. Unfall oder Falschparker.
  • In Bezug auf Vorbeifahrten kann es durchaus dazu kommen, dass unsere Fahrer*innen euch mal übersehen. Natürlich ist das nicht der Regelfall. Wir sollten jedoch bedenken, dass der Stadtverkehr unseren Fahrer*innen viel Konzentration abverlangt. Es ist menschlich im Arbeitsalltag auch mal Fehler zu machen – und solange sie so glimpflich aussehen wie eine Vorbeifahrt, sind sie auch verzeihbar.

Nun kann es auch in solch einer Situation dazu kommen, dass der Bus nur weniger Meter nach der Vorbeifahrt an einer Ampel hält und man dem vorbeigefahrenen Bus quasi doch noch außerhalb der Haltestelle erwischt. Allerdings ist es so, dass das nachträgliche Einsteigen aus sicherheitsrelevanten Gründen nicht zulässig ist. Der sogenannte Fahrgastwechsel (Ein- und Aussteigen) darf lediglich im Haltestellenbereich vorgenommen und abgeschlossen werden. Wenn alle Fahrgäste aus- und eingestiegen sind, trägt unser Personal eine Verantwortung gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmer*innen und natürlich auch gegenüber den Fahrgästen.

Unser Personal schließt die Türen, löst die Bremse und setzt den Blinker nach links. Dass der Blinker gesetzt wurde, ist für einsteigende Fahrgäste oft gar nicht erkennbar. Der nachfolgende Verkehr geht folglich davon aus, dass der Bus aktiv im Straßenverkehr teilnimmt. Sollten unsere Fahrer*innen anders agieren und Kund*innen noch nachträglich einsteigen lassen, irritiert das den laufenden Verkehr, was zu Missverständnissen und Unfällen führen kann. Die Sicherheit unserer Fahrgäste hat oberste Priorität. Aus diesem Grund solltet ihr Verständnis haben, wenn unser Fahrpersonal die Tür, auch wenn ihr eifrig klopft, geschlossen lassen. Daher bitten wir euch auch, nicht an die geschlossenen Bustüren zu klopfen.

Wie eine Vorbeifahrt verhindert, werden kann:

  • Wenn der Bus anfährt, macht auf euch aufmerksam. Steht am besten auf und seid nicht abgelenkt. Ihr müsst euch nicht in den strömenden Regen oder immer an den Haltestellenmast stellen, aber generell hilft es schon, sich deutlich erkennbar zu machen. Dann nehmen unsere Fahrer*innen auch wahr, dass ihr wirklich mitfahren möchtet.
  • Solltet ihr an einer schlecht beleuchteten oder unbeleuchteten Haltestelle stehen, könnt ihr die Handytaschenlampe anschalten und im Zweifelsfall winken.
  • Zeit-Management: Schaut, dass ihr nicht in letzter Minute an der Haltestelle ankommt.

Sollten sich Vorbeifahrten häufen oder diese auch immer dieselbe Haltestelle, Linie und/oder Uhrzeit betreffen, dann kontaktiert uns unter info@bvg.de oder über unsere Service-Kanäle. Entsprechend werden wir die gemeldeten Vorfälle an den zuständigen Fachbereich weiterleiten.