Die Blindenleitsysteme
Wenn du im Alltag einen Blindenstock bzw. einen Langstock nutzt, dann wirst du Blindenleitsysteme verwenden. Diese sind auch als Bodenleitsysteme bekannt. Ein Bodenleitsystem besteht aus optisch und taktil kontrastierenden Bodenindikatoren. Das sind Bodenplatten, die mit Rillen oder Noppen versehen sind, damit man sie mit einem Langstock leicht ertasten kann. In 77 Prozent unserer U-Bahnhöfe, 72 Prozent unserer Straßenbahnhaltestellen und an einem Großteil unserer Bushaltestellen befinden sich Blindenleitsysteme. Die Leitsysteme führen dich beispielsweise zu den Gleisen und zeigen dir, wo sich die Türen zum Ein- und Aussteigen befinden. In unseren Fahrzeugen kannst du dich an den Haltestangen orientieren – diese sind nämlich alle miteinander verbunden.
Neben den Blindenleitsystemen gibt es noch weitere barrierefreie Elemente in unseren U-Bahnhöfen, die speziell für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen gedacht sind. So verfügen Bahnhöfe mit eingebautem Aufzug über Braille-Schrift an den Aufzügen, und unsere Treppen sind mit weißen Streifen markiert.
BVG fahren mit Blindenführhund
Geh- und Sehhilfen darfst du selbstverständlich immer kostenfrei mitnehmen. Doch wie sieht es mit Blindenführhunden und Behindertenbegleithunden aus? Wie du vielleicht weißt, gelten für die Mitnahme von Haustieren spezielle Regeln, darunter eine Leinen- und Maulkorbpflicht für Hunde. Blindenführhunde sind allerdings Hunde mit einem wichtigen Job, sie sind deshalb von dieser Pflicht befreit und dürfen ohne Zusatzticket mitfahren. Auch wenn sie sich noch in der Ausbildung befinden, benötigen sie weder Maulkorb noch Leine – und sie dürfen ebenfalls kostenfrei mitfahren. Das Gleiche gilt für Behindertenbegleithunde.
Das Zwei-Sinne-Prinzip
Wir bemühen uns stets, dass alle wichtigen Informationen gleichzeitig sichtbar und hörbar sind – das ist das sogenannte Zwei-Sinne-Prinzip. Das bedeutet zum Beispiel, dass in unseren Fahrzeugen die nächste Haltestelle, die Fahrtrichtung sowie der Haltewunsch sowohl per Ansage bzw. Signal als auch über die Anzeige angekündigt werden.
Sollten die Ansagen nicht funktionieren oder du noch weitere Fragen haben, kannst du dich selbstverständlich jederzeit an unser Fahrpersonal wenden. Alternativ stehen in all unseren U-Bahnhöfen auch unsere Notruf- und Informationssäulen bereit. Drücke einfach den untersten Knopf, um mit unserem Personal verbunden zu werden, das dir weiterhilft. In Bahnhöfen mit Blindenleitsystem ist der Weg zu den Säulen taktil markiert.
Übrigens: In der U-Bahn erfolgt der Ausstieg fast immer auf der linken Seite. Sollte der Ausstieg rechts sein, wird dies mit der Ansage „Ausstieg rechts“ vorher angekündigt.
Eine Ausnahme bilden unsere Busse. Wir arbeiten derzeit an sogenannten sprechenden Bussen, die über Außenlautsprecher die Linie und Endhaltestelle ansagen. Bis es so weit ist, musst du dich beim Fahrpersonal informieren, welcher Bus gerade eingetroffen ist. Unsere Busse halten, sofern möglich, immer so, dass sich die erste Tür auf der Höhe des Haltemastes befindet.
Der VBB Begleitservice
Der VBB (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg) bietet einen kostenfreien Bus- und Bahn-Begleitservice an. Hier begleiten dich ausgebildete Helfer*innen bei deiner Fahrt mit der BVG, wenn du nicht allein fahren möchtest oder eine Route nicht barrierefrei ist. Alle Informationen dazu erhältst du unter 030 34 64 99 40 oder www.vbb.de.
Das BVG-Mobilitätstraining
Du fühlst dich von den Informationen überwältigt und möchtest deine Fahrt mit der BVG in Ruhe üben? Dann ist das Mobilitätstraining der BVG genau das Richtige für dich. Hier kannst du unsere Fahrzeuge sowie die Angebote für Menschen mit Sehbehinderungen ausführlich kennenlernen und den Ablauf einer Fahrt unkompliziert üben. Das Mobilitätstraining findet mehrmals im Jahr an verschiedenen Standorten statt, hier findest du eine Übersicht zu den aktuellen Terminen und zur Anmeldung. Zudem kannst du dich in unserem Flyer zur Barrierefreiheit informieren.
Zusammenfassung
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass all unsere Bahnhöfe barrierefrei nutzbar sind. Derzeit sind etwa drei Viertel mit Blindenleitsystemen ausgestattet, an denen du dich mit deinem Leitstock orientieren kannst. Zudem werden alle wichtigen Informationen per Ansage angekündigt. Sollten die Ansagen einmal nicht funktionieren, kannst du dich an das Fahrpersonal wenden oder über den untersten Knopf an der Notruf- und Informationssäule die benötigten Informationen erhalten.